Mamma mia! Die GPWA fuhr nach Toronto

Toronto 2005

Erster Programmpunkt auf der Toronto-Agenda: “Wir treffen uns zu einem Begrüßungs-Cocktail.” Hört sich gut an. Das dachte sich auch Christina, die den Toronto-Besuch der GPWA bis ins kleinste Detail geplant hatte. Die GPWA-Präsidentin überlässt bekanntlich nur ungern etwas dem Zufall, und deswegen wurde vor der Abreise noch ausgiebig bei Costco eingekauft. Christina merkte dann auch gerade noch rechtzeitig, dass die Kanadier offenbar nicht wollen, dass US-Amerikaner mit mehr als zwei Weinflaschen pro Nase in ihr schönes Land reisen – Dreiviertelliterflaschen wohlgemerkt, nix Magnum. Was zur Folge hatte, dass nur der Sekt mitreisen durfte.

Woran man sehen kann: Reisen ist auch heute noch ein Abenteuer. Grenzbeamte, die nach dem Woher und Wohin und Wieso fragen, tragen ganz entschieden dazu bei. “Was machen Sie in Toronto?” fragte der kanadische Grenzer – und freute sich sehr über die Antwort von Elena. “Girls weekend out? Unsere Frauen sind an diesem Wochenende nach Chicago gefahren!” Klar – wahrscheinlich dachten sie, dass das Land sonst zu voll wird, wenn da gleich ein ganzer Club aus Detroit kommt. “Nach Chicago? Da waren wir letztes Jahr”, sagte Elena freudestrahlend. Man sollte überhaupt immer Elena dabei haben, wenn man über eine Grenze muss. Der Grenzbeamte erklärte ihr anschließend mit größtem Vergnügen den Weg zum Bahnhof.

Über die Fahrt mit dem Zug nach Toronto gibt es weiter nichts Aufregendes zu berichten – das rattert so vor sich hin, und nach vier Stunden ist man da. Bei Christina und den anderen, die mit dem Auto gefahren waren, lief das nicht ganz so glatt, denn sie mussten ja noch Wein kaufen. Sie steuerten also einen Costco an, nur um festzustellen, dass der in Kanada keine alkoholischen Getränke führt – die werden in extra Läden verkauft. Na, aber dafür gab’s bei Costco dieses hübsche blaue Mäntelchen – siehe Bild.

Irgendwie kam die GPWA aber doch noch zu ihrem Willkommenstrunk, und der Rest des Abends verlief wie geplant. Nur kalt war’s. Immerhin schneite es nicht wie im vergangenen Jahr in Chicago, und diesmal waren alle warm eingepackt.

Am Samstagmorgen hieß es: Auf ins Bata Schuh Museum! Die Geschichte des Schuhs: eine spannende Sache. Ob aus Leder, Holz, Palmstroh oder Brokat, in Form von flachen Latschen, hochhackigen Salonschühchen oder schwindelerregend hohen Plateausandalen – wer dachte, dass Schuhmoden heutzutage extrem sind, konnte noch was lernen. Vor allem die Darstellung der Methode aus dem alten China, weibliche Füße mittels Einbinden zu verkrüppeln – das galt als vornehm, da es körperliche Arbeit unmöglich machte -, schockierte. “Ich bin froh, dass ich in diesem Jahrhundert lebe”, sagte Dagmar.

Dann Shopping, anschließend Abendessen beim Griechen mit Lamm und Tarama und anderen leckeren Dingen, und schließlich: Mamma Mia! Hey, das war fetzig. Das Royal Alexandra Theatre ist nicht nur ein gemütlich-plüschiges Etablissement, auch die Show war ein Hit. Es soll GPWA-Mitglieder geben, die jetzt noch die Abba-Ohrwürmer aus dem Musical summen. “Dancing Queen…” Tanzen gingen dann auch noch einige, aber da war die Verfasserin dieser Zeilen nicht dabei. Was es sonst noch zu berichten gibt? Nun, es war alles viel zu schnell vorbei.

Und: Nächstes Mal steht ein Foto-Termin in der Agenda! GPWA-Mitglieder kriegt man sonst nie aufs Bild – jedenfalls nicht alle auf einmal. Ach ja: Auf der Rückfahrt vom Bahnhof Windsor durch den Tunnel fiel es der Besatzung in Elenas Auto gerade noch auf, dass sie verbotenerweise im Begriff war, drei grüne Äpfel zu importieren. “Die essen wir jetzt einfach”, sagte Gisela. Die Schlange an der Grenze war ziemlich lang, und endlich an der amerikanischen Grenze angekommen, war das Corpus delicti längst verspeist.

(Text und Fotos von Cornelia Schaible, Kerstin Sigl)

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